Auch die Durchfahrt gestaltete sich manchesmal
als nicht so einfach. Da wir im Sossousvlei
im hohen Sand Lehrgeld gezahlt hatten,
schalteten wir nun immer rechtzeitig den
Allrad ein. In dieser Einöde wollten
wir nicht stecken bleiben.
Auf dieser Reise hatten
wir Twyfelfontein mit
seinen Felsmalereien,
den versteinerten Wald,
den verbrannten Berg
und die Orgelpfeifen
ausgelassen. Das hatten
wir alles schon vor
3,5 Jahren besichtigt
(siehe Namibia 2002)
und wir waren beide
der Meinung einmal
anschauen reicht, obwohl
die Region landschaftlich
sehr schön war.
Nur das Aba-Huab-Camp
hatten wir wieder besucht,
weil wir es in bester
Erinnerung hatten.
Doch diesesmal war
das Camp leer – es
gab keine Besucher
und es auch gab es
keine Elefanten wie
bei unserem ersten
Besuch. Damals lebte
eine Herde Elefanten
ganz dicht beim Campingplatz
und in der Nacht liefen
sie durch das Camp.
Man hörte sie
grummeln und Äste
knicken. Einmal hätten
wir nur die Hand ausstrecken
müssen,
dann hätten wir
sie berühren
können. Das war
ein unvergessliches Erlebnis.
Da es noch früh
am Tag war, beschlossen
wir weiterzufahren.
Dieser Tag führte uns durch
das Damaraland mit atemberaubenden Landschaften,
die sich ständig
abwechselten.
Unterwegs trafen wir auf ein deutsches
Ehepaar, das mit dem Auto in einem sandigen
Flussbett stecken geblieben war, weil sie
keinen Allrad hatten. Jochen stieg aus
und eilte zu Hilfe. Da kamen auch schon
aus allen Himmelsrichtungen Einheimische
angerannt und fingen an das Auto auszugraben.
So blieb Jochen nichts anderes übrig,
als alles zu überwachen :-). Mit der
Hilfe der Einheimischen dauerte es keine
zehn Minuten und das Auto war wieder frei.
Wir hatten hinterher gemunkelt, ob dieses
Flussbett wohl für die Einheimischen
eine gute Geldeinnahmequelle sei?
Irgendwann an diesem
Tag durchfuhren nun
zum ersten Mal den
Quarantaine Zaun und
wurden kontrolliert.
Viehhandel grenzzaunübergreifend
ist verboten – auch
das Mitnehmen von rohem
Fleisch von der einen
in die andere Region.
Wer diese Regelung
nicht kennt oder missachtet
und erwischt wird,
muss sein Fleisch
am Quarantaine Zaun
abgeben oder direkt
vorort grillen. Würste sind wohl kein Problem.
Die nördliche Region – das
Kaokoland – züchtet das Vieh
naturbelassen ohne Untersuchungen und Impfungen
etc. und die südliche Region treibt
regen Handel – auch International
- und unterliegt strengen Kontrollen.
Dieser Zaun dient zum Schutz vor Seuchen.
Nach Passieren des Zaunes
erkannten wir gleich,
dass wir nun in einer
anderen Welt angekommen
waren.... Mit jedem Meter
den wir weiter gen Norden
fuhren, waren die Supermärkte
spartanischer ausgestattet.
Das Waschmittel OMO,
Zigaretten (nun auch
stückweise) und
Bier gab es aber immer
und überall.
Zum Glück
waren wir gut vorbereitet
- Getränke,
Lebensmittel und Benzin
hatten wir ausreichend
an Bord, sodass wir
im Notfall einige Tage überleben
konnten. Diese Regel
sollte auch jeder beherzigen
der in diese Region reist!