5 Tage Kaokoveld
Tour mit Marius Steiner von Camp Aussicht
Hoanibflusstal/Hoanibcanyon - Camp Aussicht
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Wir campten in
der Nähe des Hoanib. Die Nacht verlief
ruhig. Kein Löwengebrüll
war zu hören
und unter unserem Dachzelt befanden sich auch keine
Spuren von gefährlichen Tieren. Heute war der letzte Tag unserer
Tour. Im Hoanibflusstal sollten wir auf Elefanten treffen -
ein weiterer Höhepunkt
unserer Reise....und wir lernten Einzahn kennen..... |
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morgens in der Nähe des Hoanib-Canyons |
Morgenstimmung |
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Wildcamping |
unsere Tour in den Canyon beginnt..... |
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der erste Elefant - wir folgen ihm |
wir kommen etwas näher - der
Bulle mag
das nicht und droht |
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er hüllte sich in Staub .... |
griff uns an..... und er war schneller als gedacht....
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Ja, das Erlebnis
mit dem Bullen "Einzahn" (wir nannten ihn so, weil
er nur einen Stoßzahn hatte) wird uns immer in Erinnerung
bleiben.
Der Hoanib war noch nicht ganz ausgetrocknet. Manche Stellen
waren noch schlammig und
wir mußten
aufpassen, dass wir nicht stecken blieben. Das Flussbett
war ca. 40 Meter breit und die Böschung auf beiden Seiten
bis zu 2 m hoch.
Die ersten Kilometer verliefen ruhig. Immer
wieder sahen wir Giraffen, Antilopen, viele Vögel und
kleinere Tiere. Dann war es endlich soweit. Vor uns in einiger
Entfernung lief
"unser" erster Elefant. Er
hatte nur einen Stoßzahn und so tauften wir ihn Einzahn.
Marius sagte uns im Vorfeld, dass wir uns langsam bis auf ca. 20 Meter
nähern könnten. Wenn er stehenbleibt und sich umdreht
sollen wir auch stehenbleiben und vorsichtshalber den Rückwärtsgang
einlegen.
Wir waren etwas angespannt, da es aus dem Flussbett bzw. dem Canyon keinen
Ausweg gab. Wir kamen nur bis auf ca. 50 Meter an Einzahn ran, dann blieb
er stehen, hüllte
sich mit den Beinen scharrend in Staub und drohte uns durch Trompeten
und schlagenden Ohren. Wir verhielten uns ruhig. Nach einer Weile trottete
er wieder davon und wir folgten ihm langsam. Irgendwie schien er schlecht
gelaunt zu sein.
Ich saß bei offenen Fenster draußen und machte Bilder. Da drehte
er sich plötzlich um und kam auf uns zugerannt und Jochen fuhr so
schnell es ging rückwärts
und ich saß ruckzuck
wieder im Auto. An fotografieren war nicht mehr zu denken. Der Elefant
kam trompenend immer näher.
Er war sehr schnell. Unsere Gedanken drehten sich in diesem Moment nur
um eines: Nur nicht im Schlamm stecken bleiben! Unser Puls maß mittlerweile
mindestens 300. Ganz plötzlich ließ der Elefant
nach geschätzten
70 - 100 Meter Verfolgungsjad von uns ab.
Wenn man bedenkt, dass so ein Elefant
bis zu 60km/h schnell laufen kann, hätten wir keine Chance gehabt. Er wollte
sicherlich nur zeigen wem das Flussbett gehört. |
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Verfolgungsjagd im Flussbett |
die engste Passage im Hoanib-Canyon |
Der Elefant trottete
siegessicher weiter immer schön in der Mitte des Flussbettes....
er dachte nicht daran das Flussbett zu verlassen. Nach einer
Weile schien ihn das Ganze zu langweilen und begab sich an
den Rand des Flußbettes und begann
zu fressen. Aber er hatte uns genau im Auge.
Er wußte, dass wir an ihm vorbei
wollten und wartete auf uns.
Irgendwann gab Marius Gas und
fuhr so schnell er konnte auf der anderen Seite des Flussbettes
vorbei. Der Elefant sah das und startete durch. Mit wildem
Trompeten und wehenden Ohren rannte er auf den Landrover zu.
Marius kam gerade noch an ihm vorbei, aber der Elefant verfolgte
das Auto noch ein ganzes Stück weiter.
Als der Elefant merkte, dass er keine Chance hatte, gab er auf
und kehrte wieder zurück in die Mitte des Flussbettes. Er
wartete wohl auf uns. Wir waren nicht so mutig wie Marius. Ein
paar Meter weiter hinter dem Gebüsch hörten wir die anderen
Familiemitglieder des Elefantenbrummeln. Nicht auszudenken, wenn
die auch noch ins Flussbett gekommen wären.
Wir folgten dem Elefanten von nun an in respektvollem
Abstand. Nach gefühlten Stunden und vielen verlorenen Nerven
fand der Elefant endlich einen jungen Baum am Rande des Flussbettes
sehr interessant. Diesen begann er mit seinem Rüssel zu bearbeiten
und versuchte ihn umzudrücken. Wollte er uns zeigen wie stark
er ist?
Jochen nutzte die Gunst der Stunde und gab Gas. Wir hatten Glück,
der Baum war für ihn immer noch interessanter.
Endlich trafen wir wieder auf Marius. Es war gut zu wissen, dass
wir Einzahn von nun an "nur" noch im Rücken hatten.
Plötzlich kam
ein Touristenauto von der Palmwag Lodge angefahren. Marius unterhielt
sich mit dem Fahrer. Der Elefant sah das neue Auto und startete
wieder durch. Da wir nicht wußten, welchem Auto die Attacke
galt, fuhren wir alle los.
Wir hatten
an diesem Tag genug Abenteuer gehabt und fuhren weiter. Die restliche
Fahrt durch den Canyon verlief unspektakulär, aber in wunderschöner
Landschaft.
Später auf den Bildern sahen wir, dass der Elefant an der Schläfe
eine blutende Wunde hatte. Vielleicht war das der Grund warum er
so agressiv war.
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Giraffe im Hoanib |
Hoanibfluss |
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hier kann man sehen, wie schwer es ist,
aus dem
Flussbett herauszukommen |
in einem anderen Flussbett |
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Ein kleines verstecktes
Flussbett auf dem Weg nach Camp Aussicht. Am Ende des Flussbettes
war ein kleiner Tümpel mit vielen Kaulquappen drin.
Am späten
Nachmittag kamen wir wieder auf Camp Aussicht an und unser
Abenteuer Outback im Kaokoveld war zuende. Zusammenfassend können
wir von diesen 5 Tagen sagen: Es war genial! Und wir haben bereits
schon die nächste Tour in Planung. |
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