Namibia Auf dem Weg zum Waterberg
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Wir hatten in der Pension Handke göttlich geschlafen! Nach einem guten Frühstück verstauten wir unser Gepäck für fremde Augen unsichtbar im Auto. Bevor wir in den unbekannten Norden aufbrachen, fuhren wir ins nächste Einkaufszentrum um uns mit Lebensmitteln und Getränken für die nächsten Tage einzudecken. Wir waren erstaunt über das reichhaltige Angebot in den Regalen. Wenn man von der Hautfarbe der Menschen absieht, hätte das auch ein Supermarkt in Deutschland sein können.
Unser erstes großes Ziel hieß Waterberg Plateau!

Nachdem wir ca. 150km Kilometer gefahren waren, bemerkten wir, dass unser Tank fast leer war, obwohl uns der Autovermieter Bertie Ham von Savanna sagte, das Auto sei vollgetankt. Hier strafte uns gleich das Vertrauen in andere Leute.

Zurückfahren war zu spät, also fuhren wir weiter und trafen so ziemlich mit dem letzten Liter Sprit in Okahandija ein. Uns fiel ein Stein vom Herzen als wir die heißersehnte Tankstelle sahen. Natürlich hatten wir uns per Handy gleich bei dem Autovermieter beschwert. Dieser zeigte sich erwartungsgemäß sehr kooperativ.

Der berühmte riesige Holzmarkt von Okahandija war gleich neben der Tankstelle und so fuhren wir an dem Markt entlang bevor wir uns dann dann wieder auf den Weg gen Norden machten. Dieser Holzmarkt glich einem kleinen Dorf. Hütten an Hütten reihten sich fließend aneinander und präsentierten Holzfiguren aller Art und Größe. Aber noch wollten wir keine Souveniers kaufen. Wer weiß was wir noch alles sehen würden.

In Otjiwarongo besuchten wir eine große Krokodilfarm. Es war hauptsächlich eine Aufzuchtstation wo man alle Altersstufen und Größen besichtigen konnte. Auf unsere Nachfrage was denn mit all den Tieren geschehe, erklärte man uns, dass die meisten der Tiere als Handtaschen, Gürtel oder Schuhe etc. enden würden. Es gab auch einige mächtige Exemplare, die der Anschauung dienten und uns scheinbar keines Blickes würdigten.... aber wer schon mal Tierfilme angesehen hat, der weiß, dass dieser Schein trügt. Krokodile können fast mit der ganzen Körperlänge aus dem Wasser springen.

Die Dunkelheit kam recht früh und so fanden wir einen Stellplatzplatz mit Braistelle (Grill) auf einer der vielen Farmen entlang der Straße. Den Namen der Farm weiß ich leider nicht mehr, aber in diesem Teil des Landes gibt es überall Farmen. Es gab frisch Gegrilltes aus dem Supermarkt und ein herrliches Tafel-Lager-Bier - es schmeckte köstlich. An diesem Tag übernachteten wir das erste Mal in unserem Auto. Der Condor hatte ein eingebautes Bett. Es war bequemer als erwartet!

Noch war alles so unbekannt. Besonders all die fremden Geräusche auf der Farm waren so beeindruckend und nun verstanden wir auch, wenn die Leute vom "Himmel über Afrika" sprachen - unbeschreiblich! Ein Stern am anderen und jeder leuchtete heller als der andere. Es schienen als bräuchte man nur die Hand nach den Sternen auszustecken um einen greifen zu können.

Am nächsten Morgen nach einem kurzen Frühstück fuhren wir weiter zum Waterberg. Unterwegs hielten wir immer wieder an und bestaunten die riesigen Termitenhügel (bis zu 3m Höhe) oder die einzigartige Landschaft. Wir verließen wie beschildert die Teerstraße B1 in Richtung Okakarara auf der C22. Kurze Zeit später endete dann die geteerte Straße und wir machten das erste Mal Bekanntschaft mit der Gavelpad (Schotter/Sand-Straße). Da es hier oben im Norden frisch geregnet hatte, wurde unser Fahrkönnen auch gleich auf die Probe gestellt: Pad mit Schlamm und großen Pfützen! Doch Jochen meisterte alles bravourös.

Dann sahen wir auch schon das imposante Waterberg Plateau! Es handelt sich um einen mächtigen Tafelberg, der sich rund 200 Meter aus der umgebenden Ebene erhebt. Das 20 Kilometer breite und 50 Kilometer lange Tafelbergmassiv besteht aus porösem rötlichen Sandstein.

Wir suchten das staatliche Waterberg-Restcamp (Barnabé-de-la-Bat) auf und buchten einen Bungalow mit Halbpension. Dann machten wir uns zu Fuß auf Erkundungstour. Es gab hier oben viele Wanderpfade und es machte spass die urwaldartige Landschaft zu entdecken.

Am Abend gingen wir dann in das staatliche Restaurant (ehemaliges Wohnhaus der Kolonialbeamten). Na ja, das Essen war geschmacklich nicht gerade der Bringer, aber wir hatten an diesem Tag das Getränk "White Elefant" kennen gelernt. Es war Amarula-Likör mit gecrashtem Eis. Seit diesem Tag befindet sich auch immer eine Flasche in unserem heimischen Haushalt für "besondere" Anlässe :-).

Spät am Abend als wir im Bett lagen, hörten wir plötzlich auf unserer Terrasse hinter dem Haus lärmende Geräusche. Als wir zum Fenster hinaussahen, entdeckten wir einige Paviane, die sich mit den Mülltonnen hinter dem Haus "beschäftigten". Da es sich um unsere ersten Paviane "live" handelte und uns nur eine Glasscheibe von ihnen trennte, waren wir von der Größe und besonders von den Zähnen sehr beindruckt. Sie ließen sich von unseren Anblicken allerdings nicht beeindrucken. Nachdem sie alles durchstöbert und ein Chaos hinterlassen hatten, zogen sie lautstark weiter und wir konnten endlich schlafen.

Am nächsten Morgen machten wir dann eine geführte Pirsch auf dem Waterberg Plateau-Park in einem offenen Offroad-Fahrzeug mit. Landschaftlich sehr beieindruckend, aber es ließen sich nicht so viele Tiere blicken wie erhofft. Nashörner haben wir leider keine gesehen, dafür einige Giraffen. Als Vorgeschmack auf den Etoscha Nationalpark ist das sicherlich ok. Aber wer vorher schon im Etoscha war, der kann sich diesen Ausflug sparen.

Zum Abschluss besuchten wir noch den Soldatenfriedhof. Hier liegen deutsche Soldaten aus dem ersten Weltkrieg begraben. Sie starben 1904 bei Kämpfen gegen die Hereros.......

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Gravelpad
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Einkaufszentrum Windhoek
Windhoek
Holzmarkt in Okahandjia
Termitenhügel
das erste Mal auf Gravelpad
Der erste Blick auf den Waterberg
Jochen und der Condor
...Pad auf dem Plateau
Wanderung auf dem Plateau
Waterberg Plateau - Fahrt
Soldatenfriedhof am Waterberg
©Andrea Böhm & Jochen Brett                  mailto: Andrea & Jochen                 www.fernweh-jochen-andrea.de